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  • NACHHALTIGE STRATEGIE – DER FLUGHAFEN BER NUTZT EINEN eCANTER IN DER ENTSORGUNGSLOGISTIK

Seit eineinhalb Jahren setzt die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zur Abwicklung ihrer internen Abfall- und Entsorgungslogistik auf Elektromobilität – wie sich zeigt, genau der richtige Job für den FUSO eCanter 7C18e.

Im Kalenderjahr 2024 nutzten 25,5 Millionen Fluggäste den Hauptstadtflughafen BER. Möglich machen das rund 20.000 Mitarbeitende inklusive der circa 2.000 direkten Angestellten der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg, kurz FBB. „Das ist vergleichbar mit der Einwohnerzahl einer mittleren Kleinstadt, die dazu noch von mehr als zwei Dutzend Millionen Durchreisenden besucht wird“, beschreibt Artur Heldt, Leiter Abfallwirtschaft der FBB, mit einem wissenden Grinsen. Was er ebenso weiß: Wo Menschen sind, da gibt es Müll. „Wir nennen es Abfall, der offizielle Begriff im Kreislaufwirtschaftsgesetz. Denn hier bei uns am BER stehen ständig neue Initiativen zur Vermeidung in allen Bereichen, eine möglichst sortenreine Trennung und intensives Recycling immer vor der endgültigen Entsorgung“, bekräftigt er.

Ein Blick in die Bilanzen zeigt, dass der Bereich Abfallwirtschaft im besagten Zeitraum insgesamt knapp 3.300 Tonnen an Abfällen behandelt hat, unterschieden in 39 Arten, die als Fraktionen bezeichnet werden. Eine reibungslose, flexible, schnelle, effektive und effiziente innerbetriebliche Logistik ist angesichts dieser Zahlen ein Muss. Dass sie seit Mai 2024 rein elektrisch funktioniert, ist dazu noch ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie des Flughafens. „Wir sind Elektromobilität ja schon gewohnt durch den Car-Pool für die Mitarbeitenden, also dachte ich mir im Zuge einer Neuanschaffung Mensch, das muss doch auch mit einem E-Lkw gehen“, erinnert sich Artur Heldt.

Elektromobilität für die Anforderungen des Flughafens prädestiniert

Eines war klar, ein Dieselfahrzeug sollte es nicht wieder werden, denn die sind auf den kurzen Strecken nicht ausgelastet und daher zu wartungsintensiv. Nach ausführlicher Analyse standen die Eckdaten fest: 7,5-Tonner, minimum 70 Tageskilometer Reichweite, Kofferaufbau mit 1-Tonnen-Ladebordwand, mindestens 2 Tonnen Nutzlast plus etwa 25 Kubikmeter Ladevolumen für verschiedenste Behälter. „Ich muss gestehen, FUSO hatte ich bei der Recherche zuerst gar nicht auf dem Schirm“, erzählt der Abfallspezialist, „aber im Vergleich mit anderen Anbietern stellte ich fest, dass ich den eCanter dank seiner vielen Konfigurationsmöglichkeiten exakt auf unsere Bedürfnisse zuschneiden konnte. Das ist einfach perfekt.“ Inzwischen ist der eCanter 7C18e seit anderthalb Jahren auf dem Flughafengelände unterwegs, hat bereits alle Jahreszeiten mitgemacht und läuft einwandfrei.

Im Vergleich mit anderen Anbietern stellte ich fest, dass ich den eCanter dank seiner vielen Konfigurationsmöglichkeiten exakt auf unsere Bedürfnisse zuschneiden konnte. Das ist einfach perfekt.
Artur Heldt, Leiter Abfallwirtschaft der FBB

FUSO eCanter mit Batteriepaket M erweist sich als beste Wahl

Dabei ist der Job anspruchsvoll, denn die Abfallentsorgung am BER findet an 365 Tagen im Jahr statt, im Zweischichtbetrieb von morgens um sechs Uhr bis abends um 22 Uhr. Inklusive Feiertage. Der eCanter startet vom Hof der betrieblichen Abfallwirtschaft mit leeren Behältern und tauscht sie an den ausgewiesenen Abfallsammelpunkten gegen volle Behälter. Dafür legt er im Schnitt 70 Kilometer am Tag zurück. „60 Prozent der Touren sind täglich wiederkehrend. Hinzu kommen 40 Prozent Aufträge, bei denen eine Abteilung oder ein Bereich eine extra Entsorgung bei uns beauftragt“, führt Artur Heldt aus.

Hauptsächlich fallen die Standardfraktionen an. Papier, Pappe, Glas, Verpackungen aus Kunststoff sowie Restabfall. Ebenso dazu gehören Speisereste aus den Restaurants und Kantinen, biologisch abbaubare Abfälle, aber auch Dinge wie Akten-Schredder aus den Büros, Schrott, Sperrmüll und vieles mehr. Zum Beispiel Aerosoldosen oder Akkus und anderes, dessen Reise schon an der Handgepäckkontrolle endet. Spezielle Behälter mit gefährlichen Abfällen wie Altöl oder aufgefangene Rückstände der Flugzeugturbinenreinigung stehen ebenfalls auf der Liste und besondere Anfragen kommen des Öfteren vom Zoll. „Wenn die etwas beschlagnahmen, das nicht eingeführt werden darf, exotische Pflanzen, Samen, tierische Produkte, dann bringen wir das direkt zu einer entsprechenden externen Entsorgungsanlage im Berliner Umland“, erklärt Artur Heldt und fügt hinzu, „deshalb haben wir für den eCanter das Batteriepakte M mit zwei Akkus und bis zu 140 Kilometern Reichweite gewählt, obwohl uns das Paket S theoretisch gereicht hätte. Aber so haben wir immer einen Puffer für solche Fälle und müssen im alltäglichen Betrieb nur alle zwei Tage laden.“

Fahren auf dem BER ist speziell, aber der eCanter macht es einem einfach

Während der eCanter offensichtlich genau der richtige Elektro-Lkw für den Job bei der Abfallwirtschaft am BER ist, bringt der Job als Fahrerin oder Fahrer hier ebenso ein paar spezifische Anforderungen mit sich. Der eCanter fährt nämlich nicht nur Abfallsammelpunkte auf der öffentlich zugängigen Landseite an, sondern auch die auf der sogenannten Luftseite hinter der Sicherheitskontrolle. Jeder Mitarbeitende, der dort Zutritt hat, benötigt eine komplette Sicherheitsfreigabe. Diese Zuverlässigkeitsüberprüfung erfolgt durch die Luftsicherheitsbehörde und verknüpft Hintergrundinformationen zur Person von verschiedenen Behörden wie Polizei, Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt. Wer mit einem Fahrzeug auf den Versorgungsstraßen des Vorfelds unterwegs ist, braucht außerdem noch einen speziellen Flughafenführerschein mit Theorie- und Praxisunterricht sammt Prüfung. Übrigens, auf dem Vorfeld wird selbstverständlich geblitzt.

Freigabe, Spezialführerschein und einen sachten Fuß am Fahrpedal bringt Gordon Bergerhoff mit. Der Berliner arbeitet seit 2019 beim BER, zuvor war er 16 Jahre für einen großen lokalen Entsorger tätig. Das satte Grummeln seines V8 von damals vermisst der Fahrer zwar im eCanter ein bisschen, aber über den dynamischen Antritt des E-Lkw kann er sich nicht beklagen. Selbst wenn er den nicht immer auskosten kann, siehe Vorfeldgeschwindigkeitsbeschränkung. Der Umstieg auf Elektro viel ihm nicht schwer. „Ich kannte das wie Artur schon vom Car-Pool und finde, der eCanter ist eben wie ein Computer. Man muss kurz warten, bis das System hochgefahren ist. Wenn man das kapiert hat, ist das alles kein Hexenwerk. Er fährt sich so einfach wie ein Pkw. Wendig und kompakt“, lautet Gordon Bergerhoffs Bewertung und er fügt hinzu, „für den planbaren Einsatz am Flughafen sind Elektromobilität und der eCanter sehr gut geeignet.“

BER strebt in der Zukunft einen CO2-neutralen Flughafenbetrieb an

Elektromobilität ist nur ein Bestandteil der ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele der Flughafengesellschaft. Sabine Deckwerth, Pressesprecherin der FBB, formuliert dabei ganz klar: „Wir verfolgen das Ziel, die Emissionen in unserem direkten Einflussbereich bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2010 zu senken. Spätestens 2045 wollen wir einen CO2-neutralen Flughafenbetrieb erreichen. Dies entspricht der Zielsetzung der Bundesregierung sowie den Zielen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen. Die FBB hat zwei Nachhaltigkeitsmanager, die diese Themen verantworten und gemeinsam mit den Fachbereichen voranbringen.“

Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel eigene Photovoltaikanlagen auf geeigneten Gebäuden und Flächen oder die Umrüstung auf sparsame LED-Beleuchtung in den Terminals. Sogar die Befeuerung, das sind die tausenden verschiedenen Lichter zur Leitung der Piloten, ist jetzt modernste LED-Technik. Das sparte bereits über eine Million Kilowattstunden Strom pro Jahr ein. Bis Ende 2024 konnte der BER die CO2-Emissionen, die in seinem Verantwortungsbereich liegen, schon um nahezu 50 Prozent gegenüber dem genannten Vergleichsjahr reduzieren.

Wir verfolgen das Ziel, die Emissionen in unserem direkten Einflussbereich bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2010 zu senken. Spätestens 2045 wollen wir einen CO2-neutralen Flughafenbetrieb erreichen.
Sabine Deckwerth, Pressesprecherin der FBB

Elektromobilität gehört fest zur Nachhaltigkeitsstrategie des BER

Wichtig ist dabei allerdings, dass die FBB „nur“ für die Infrastruktur zuständig ist. Sprich für sämtliche Gebäude und die technischen Einrichtungen der Terminals, des Vorfelds und der Start- und Landebahnen. „Wir reduzieren kontinuierlich die von uns selbst verursachten CO2-Emissionen sowie die, die durch zugekaufte Energie entstehen“, erläutert Sabine Deckwerth, betont aber gleichzeitig, „die Nachhaltigkeit der Flugzeuge, deren Antriebe und Kraftstoffe sind die Aufgabe der jeweiligen Airline. Trotzdem haben wir als FBB immer das große Ganze im Blick und ermöglichen zum Beispiel den Bodenverkehrsdienstleistern, die die Flugzeuge abfertigen, den Einsatz von immer mehr Elektrofahrzeugen, indem wir überall auf dem Vorfeld Ladepunkte installieren.“ Aktuell sind es allein im Luftsicherheitsbereich 127, inklusive Hyper-Charger für Großgeräte in einem Lade-Hub, der bei Bedarf weiter ausgebaut werden kann. Auf jeden Fall weiter ausbauen will die FBB auch ihre eigene Elektromobilität – die Anschaffung eines zweiten baugleichen eCanter für das Facility-Management ist schon in Planung.